B3 Rauchentwicklung im Gebäude, Waidhaus, vermutlich böswilliger Alarm

B3 Rauchentwicklung im Gebäude, Einsatzabbruch nach Eintreffen der FF Waidhaus, vermutlich böswilliger Alarm

Alarmierung um 21.15 Uhr zum zweiten Einsatz am Mittwoch mit dem Stichwort "Rauchentwicklung in Gebäude" nach Waidhaus. Die Anfahrt war durch heftigen Schneefall und schneebedeckte Straßen nicht ungefährlich.
Die Feuerwehr Waidhaus konnte schnell Entwarnung geben, so dass unsere Fahrzeuge die Einsatzfahrt abbrechen konnten, d.h. an der Anschlußstelle Waidhaus zurückfahren konnten. .

GS

Es handelte sich vermutlich um einen böswilligen Alarm, siehe dazu den Bericht in onetz.de und im Neuen Tag:

Frau alarmiert Integrierte Leitstelle

65 Einsatzkräfte bei fiktivem Brand in Waidhaus

65 Feuerwehrmänner, Polizisten und Helfer vor Ort kämpfen sich mit ihren Einsatzfahrzeugen durch das Schneegestöber am Mittwochabend Richtung Waidhaus. Sie begeben sich selbst in Gefahr, um Personen aus einem angeblich brennenden Haus zu retten. Als sie ankommen, finden sie nichts - außer geschockte Bewohner.
Mittwochabend, 21.15 Uhr. Alarm bei der Integrierten Leitstelle. Eine Frau meldet, dass Rauch aus den Fenstern eines Hauses in Waidhaus quillt. Sie gibt der Leitstelle eine genaue Adresse durch. Eine Person - eventuell auch mehrere - sollen im Gebäude sein und sich in Gefahr befinden.

Die Feuerwehren aus Vohenstrauß, Eslarn, Pfrentsch, Hagendorf und Waidhaus sowie vier Rettungswagen, ein Arzt, ein Einsatzleiter und ein Helfer vor Ort machen sich sofort auf den Weg - begeben sich bei starkem Schneefall und glatten Straßen selbst in Gefahr, um so schnell wie möglich am Einsatzort zu sein, Menschenleben zu retten. "Die Einsatzkräfte wussten nicht, wie viele Personen in dem Haus wohnen. Sie waren auf alles vorbereitet", informiert Jürgen Meyer, stellvertretender Leiter der Integrierten Leitstelle Weiden. Als die ersten Retter bei der Adresse ankommen, erwartet sie das Unerwartete: Nichts. Kein Rauch dringt aus den Fenstern, keine Bewohner, die panisch versuchen, aus einem brennenden Haus zu fliehen. Es ist still im und um das Anwesen.

"Wir wussten nicht, was los war. Wir dachten, es handelt sich um einen Brand mit einer oder mehreren Personen in Gefahr. Deshalb haben wir geklingelt - und standen vor völlig überraschten und geschockten Bewohnern", erinnert sich Hans-Peter Müller, zweiter Kommandant der Feuerwehr Waidhaus. Er war mit 17 Mann vor Ort. "Eine komische Situation. Aber letztendlich sind wir froh, dass nichts passiert ist. Es hätte viel schlimmer kommen können." Die Helfer informieren ihre Kollegen, die noch unterwegs sind. Fünf Wagen kehren um, brechen den Einsatz noch während der Anfahrt ab.

"Schlimm" war der Vorfall jedoch für die 82-jährige Hausbewohnerin und ihren Sohn, der im Dachgeschoss lebt. "Ich bin nervlich immer noch völlig am Ende. Wer macht denn so etwas? Ich weiß nicht, warum das passiert ist. Bei uns hat es nicht gebrannt", ist die Waidhauserin einen Tag nach dem Einsatz immer noch fassungslos. Die Frau öffnete in den späten Abendstunden die Tür - und stand etlichen Einsatzkräften gegenüber. "Eine unvorstellbare und schreckliche Situation. Ich habe überhaupt nicht gewusst, was los ist. Ich hatte eine Kerze in der Küche an, aber die steht auf Glas. Da kann nichts passieren. Sie hat nicht einmal geraucht." Hinter der Frau liegt eine schlaflose Nacht, stundenlang habe sie versucht, sich mit Fernsehen von dem "Schock" abzulenken. Noch immer sei sie "aufgewühlt und ratlos". "Und ich denke darüber nach, wer uns das absichtlich angetan hat. Aber die Feuerwehrleute, und auch der Rettungsdienst haben sich Zeit genommen und mit uns gesprochen. Das hat geholfen."

Doch was ist am Mittwochabend passiert? War es ein Fehlalarm, sind die Rettungskräfte versehentlich in ein falsches Waidhaus geschickt worden - oder wollte die Anruferin die Helfer absichtlich zu einem angeblichen Brand schicken, den es nie gegeben hat? "Aktuell überprüfen wir den Sachverhalt in Waidhaus - auch, ob es sich um einen Missbrauch von Notrufen handelt. Wir stehen aber noch ganz am Anfang", informiert Martin Zehent, Leiter der Polizeiinspektion Vohenstrauß.

Noch sei es zu früh, um sichere Auskünfte geben zu können. Auch, ob die Beamten noch einmal mit der Anruferin in Kontakt getreten sind, könne er im Moment nichts sagen. Bestätige sich allerdings, dass die Frau die Retter absichtlich zu diesem fiktiven Brand geschickt hat, erwarte sie eine Anzeige.

 

Weiterer Bericht auf onetz.de und im Neuen Tag am Folgetag:

Zweiter Fall von falschem Notruf

Fiktiver Brand: Immer wieder Sonnenstraße

Der Verdacht erhärtet sich: Schickt eine Anruferin Rettungskräfte absichtlich zu fiktiven Bränden? Nach einem Notruf am Mittwochabend wird bekannt: Es gab einen weiteren am Freitag in Eslarn. Beide sind "nahezu identisch".
Waidhaus/Eslarn. Eine Frau alarmiert am Mittwochabend gegen 21.15 Uhr die Integrierte Leitstelle in Weiden und schildert, dass aus den Fenstern eines Hauses an der Sonnenstraße in Waidhaus Rauch quillt. Als die 65 Rettungskräfte mit 10 Einsatzwagen an der angegebenen Adresse bei einer völlig aufgelösten 82-Jährigen eintreffen, stellt sich heraus: Einen Brand gibt es nicht, auch keinen Rauch, der aus dem Haus an der Sonnenstraße dringt. Doch das ist nicht der einzige Fall: Bereits fünf Tage zuvor, am Freitagabend, ging ein Notruf ein - wieder spricht eine Frau von starker Rauchentwicklung, Schwaden, die aus den Fenstern eines Hauses dringen. Auch in diesem Fall schickt sie die Einsatzkräfte in die Sonnenstraße - nach Eslarn.

"Die Anrufe waren nahezu identisch. Der einzige Unterschied war, dass der oder die Anruferin bei dem angeblichen Brand in Waidhaus bei der ILS in Weiden und bei dem in Eslarn bei der ILS in Amberg angerufen hat", informiert Martin Zehent von der Polizeiinspektion Vohenstrauß. Ob es sich bei der Person um eine Frau oder einen Mann handelt, sei noch nicht klar.

"Die Stimme auf den Aufnahmen hört sich jedoch weiblich an. Wir gehen davon aus, dass es sich um den selben Anrufer handelt." Die Beamten ermitteln nun verstärkt wegen eines möglichen Missbrauchs von Notrufen. Aktuell laufe eine Anfrage bei dem entsprechenden Handybetreiber. "Wir finden heraus, wem das Telefon gehört. Dann ist natürlich wichtig zu ermitteln, ob es sich bei dem Anrufer auch um den Besitzer handelt - oder, ob jemand anderes Zugriff hatte", betont Zehent. Bis den Beamten die ersten Ergebnisse vorliegen, werde es rund eine Woche dauern. Die Stimmaufnahmen haben die Beamten als Beweismittel beschlagnahmt. "Jeder Anruf, der bei der Integrierten Rettungsleitstelle eingeht, wird automatisch gespeichert - so auch die Fälle in Eslarn und Waidhaus."

Doch was hat es mit der Sonnenstraße auf sich? Warum schickt die unbekannte Person Rettungskräfte immer wieder in diese Straße, jedoch in unterschiedliche Orte? "Dazu können wir im Moment nichts sagen, weil wir es nicht wissen." Doch auch das werde Teil der Ermittlungen sein - ebenso wie ein dritter Fall, wie Zehent erzählt. "Es gibt noch einen weiteren Sachverhalt, jedoch keinen Brand. Allerdings könnte auch damit ein Zusammenhang bestehen."

Da wir bei Brandeinsätzen in Eslarn nicht im Alarmplan stehen, waren wir von diesem Falschalarm nicht betroffen.


Einsatzart Brand
Alarmierung Funkwecker, kleine Schleife
Einsatzstart 17. Januar 2018 21:15
Einsatzdauer 00:34
Fahrzeuge DLAK 23/12
KdoW
MZF
LF 20/16
Alarmierte Einheiten FF Waidhaus
FF Vohenstrauß
FF Eslarn
FF Pfrentsch
FF Hagendorf