Wie Florian immer voll dabei

4. Mai 2018
Vohenstraußer Wehren erinnern an Schutzpatron

Immer wenn Ulrich Eigendorf mit Feuerwehrleuten zu tun hat, merkt er, dass sie mit ganzem Herzen bei der Sache sind. Das haben sie mit dem heiligen Florian gemeinsam, weiß der Vohenstraußer Kaplan.

Am Florianstag rücken die sieben Ortsfeuerwehren alljährlich in den Mittelpunkt. Die Verantwortlichen danken dabei den ehrenamtlichen Helfern, die in steter Alarmbereitschaft sind, ausdrücklich für ihren Dienst. Mit einem Festzug vom Rathaus zur katholischen Stadtpfarrkirche, dem ein Standkonzert mit der Roggensteiner Jugendkapelle unter Leitung von Josef Wolfrath vorausging, begann der Festabend zu Ehren des Heiligen. Mit Liedern aus der Schubert-Messe gestaltete die Jugendkapelle den Gottesdienst. Alfons Raab übernahm den Lektorendienst.

Kaplan Eigendorf empfing die Feuerwehrleute mit acht Ministranten am Altar. Immer wenn er mit der Feuerwehr zu tun habe, merke er, dass die Helfer mit ganzem Herzen bei der Sache sind. "Voll dabei war auch der heilige Florian, der als Offizier der römischen Armee und Oberbefehlshaber einer Einheit zur Feuerbekämpfung tätig war und seinen tiefen christlichen Glauben mit dem Leben bezahlte."

Eigendorf kenne viele Menschen, die sich dem Satz "Ich brenne für die Feuerwehr" verschrieben haben. Bei einem Feuer sei man als Dienstleistender froh, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Das Feuer habe eine zerstörerische Macht, auf der anderen Seite stehe es auch für Energie und Wärme. Im übertragenen Sinn habe das Feuer ebenfalls eine Doppeldeutigkeit: Es steht für Zorn, Hass, Misstrauen aber auch für Liebe, Solidarität und Leidenschaft.

Der Geistliche dankte den Teilnehmern, dass sie sich für die Feuerwehr und das Ehrenamt begeistern, für den Einsatz für andere, die Hilfe leisten und für die Zivilcourage. Kaplan Eigendorf glaubte, dass gerade der Einsatz für andere in unserer Gesellschaft immer mehr abnehme.

Ehrenamtliche engagieren sich in der Kinder- und Jugendarbeit, pflegen den Kulturschatz unseres Landes, schützen und pflegen die Natur, retten und versorgen Unfall- und Katastrophenopfer, besuchen alte und kranke Menschen, entlasten Angehörige und das wohl wichtigste, das alle gemein haben - sie schenken das teuerste Gut: Zeit. Wie das gehen kann, habe der heilige Florian gezeigt. Als Kanzleivorstand des römischen Statthalters in Lorch setzte er sich für die verfolgten Christen ein. Er scheute nicht davor zurück, selbst als es um sein eigenes Leben ging. "Das haben sie, liebe Feuerwehrleute mit ihrem Patron gemeinsam, da es auch in ihrer Tätigkeit im wahrsten Sinne des Wortes zu brenzligen Situationen kommen kann."

Doch nicht nur deswegen ist der Heilige der Patron der Feuerwehrleute. Nachdem er wegen seines Einsatzes für die Christen mit einem Mühlstein um den Hals ertränkt wurde, brachte man seinen Leichnam mit einem Ochsengespann weg. Nach einiger Zeit waren die Ochsen vor Durst allerdings so ermattet, woraufhin eine Quelle entstand, an der die Tiere ihren Durst stillten.

Im 15. Jahrhundert setzte sich die Überlieferung durch, dass der heilige Florian in seiner Jugend ein brennendes Haus durch sein Gebet gerettet haben soll. So wurde er immer mehr zum Patron der Feuerwehr. Im Anschluss trafen sich die Teilnehmer auf Einladung der Stadt im Gasthof "Drei Lilien".

Bericht und Bilder: Elisabeth Dobmayer, onetz.de und Der Neue Tag