Eine Schicht im Schacht

30. Juli 2017
Aufreibendes Ausbildungswochenende bei der Vohenstraußer Feuerwehr

Die Meldung klingt schrecklich: schwerer Unfall mit einer eingeklemmten Person. Sofort stehen 14 Jugendliche, die ein Ausbildungswochenende bei der Feuerwehr Vohenstrauß absolvieren, hektisch bereit.

Die Jugendwarte Thomas Beierl, Anton Schwägerl und Matthias Neumann behielten jedoch den Überblick und ermahnten die Jugendlichen zur Ruhe. Kaum waren die Schlafplätze an diesem Nachmittag hergerichtet und alles verstaut, traf die Meldung im Gerätehaus ein. Ein Verkehrsunfall hatte sich ereignet: Ein Auto war an eine Mauer geknallt und in Seitenlage liegen geblieben.

Als die angehenden Feuerwehrleute am Unfallort eintrafen, erfassten sie schnell, dass sie zur eigenen Sicherheit zuerst das Unfallwrack richtig abstützen mussten. Erst dann leiteten sie mit technischem Gerät die Bergung der schwerverletzten Person ein. Nachdem mit Spreizer, Schere und Schubzylinder ein Zugang zum Fahrzeugheck geschaffen war, retteten sie den Verunglückte.

Doch für die Jugendlichen war damit die Arbeit längst nicht getan, denn das Fahrzeug wurde wieder auf die Räder gestellt. Die Jugendwarte erklärten dazu weitere technische und praktische Kniffe. Nur durch das eigene Ausprobieren könne man immer besser werden, erklärte Beierl. Nach gut dreistündiger Arbeit war diese gestellte Rettung beendet. Die 14 Leute legten sich nach dem Abendessen ganz geschafft schlafen.

Nach wenigen Stunden Schlaf und dem Frühstück wurde die Gruppe von der Meldung überrascht, dass sich beim landwirtschaftlichen Anwesen auf dem "Scheidlerwonger"-Hof bei Kreisbrandmeister Martin Weig eine Person unter der Ladefläche des Tandemkippers eingeklemmt hatte. Unter Anleitung von Gruppenführerin Claudia Feneis gingen die Feuerwehrjugendlichen mit Hebekissen und weiteren technischen Geräten an die Aufgabe heran und befreite die verunglückte Person. Kaum war das Mittagessen verzehrt, war eine Person in einen Kanalschacht gestürzt und wartete auf die Hilfe der Feuerwehrleute.

Da die Zufahrt mit der Drehleiter nicht möglich war, stellten die Jugendlichen behände einen Leiterbock auf, damit sich ein Feuerwehrmann mit Hilfe des Rollgliss-Rettungsseils zu dem Abgestürzten abseilen konnte. Korbinian Kraus übernahm diesen schweren Part und stieg in das finstere Kanalsystem ab. Auch diese Aufgabe wurde mit Bravour gemeistert, freuten sich die Jugendwarte über die engagierten Nachwuchskräfte, denen keine noch so brenzlige Situation zu viel wurde.

Ein Brand im alten Waldauer Feuerwehrhaus stellte anschließend die Zusammenarbeit mit den Ortsteilwehren in besonderem Maße heraus. Kurz vor Mitternacht wurde die Hilfe der Jugendlichen dann noch für eine 800 Meter lange Ölspur am Fuchssteinach angefordert. Mittlerweile war die Müdigkeit in den Beinen zu spüren und so mancher Teilnehmer wäre lieber im Schlafsack geblieben. Doch auch im realen Einsatz frage niemand, ob der Einsatz zur rechten Zeit komme, sagte Beierl. Kaum waren die Jugendlichen am nächsten Morgen aus ihren Federn gekrochen, lautete die nächste Alarmierung erneut: Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person.

Magdalena Süss war diesmal als Gruppenleiterin gefordert, ihre Mannschaft gezielt für dieses Vorgehen anzuleiten. Noch während dieses Einsatzes hieß es, zu einer Rettungsaktion am Badeweiher in Kaimling auszurücken. Mit dem Schlauchboot ruderten jeweils vier Jugendliche auf den Weiher, um die dem Ertrinken nahe Person zu retten.

Nach dem Mittagessen, das wie immer die "guten Geister" des Vohenstraußer Gerätehauses, Brigitte und Katrin Süss, vorbereitet hatten, verabschiedeten sich die Jugendlichen mit vielen Erfahrungen, aber todmüde von ihren Jugendwarten.

Quelle: onetz.de und Der Neue Tag

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