Über 1800 Aktive leisten Dienst

20. März 2018
Kommandantenversammlung im Kreisbrandinspektionsbereich Ost im Gerätehaus Vohenstrauß
Bild: Kreisbrandinspektor Johann Rewitzer weiß, was er an seinen 1837 Dienstleistenden im rund 415 Quadratkilometer großen Inspektionsbereich hat.
Kreisbrandrat Richard Meier und Kreisbrandinspektor Johann Rewitzer freuen sich, dass es im Landkreis noch genügend Feuerwehrleute gibt, die rund um die Uhr Dienst leisten. Trotzdem ist im KBI-Bereich Ost ein jährlicher Rückgang von 30 Aktiven zu verzeichnen.
"Die Augen dürfen wir davor nicht verschließen. Bei uns müssen die Alarmglocken läuten", sagten die Verantwortlichen in der Kommandantenversammlung im Lehrsaal des Gerätehauses Vohenstrauß. Im KBI-Bereich Ost stellen 42 Feuerwehren die Sicherheit der Bevölkerung auf einem rund 415 Quadratkilometer großen Einsatzgebiet her.

Unter den 1575 Aktiven sind 272 Frauen. 262 Feuerwehranwärter, davon 118 Mädchen, sind in 33 Jugendgruppen organisiert. Insgesamt leisten so 1837 Aktive Dienst in Rewitzers Zuständigkeitsbereich. 251 Atemschutzträger üben einen unersetzlichen aber auch gefährlichen Part aus. In aller Kürze zählte Rewitzer die wichtigsten Fahrzeuge und Geräte auf. Mit einem Rüstwagen RW 2 und einer Drehleiter ist vor allem die Stützpunktwehr bestens für Notfälle ausgerüstet, auch über Ortsgrenzen hinweg.
Zwei Millionen Euro
Die Stadt investierte seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Andreas Wutzlhofer vor 10 Jahren bis heute rund 2 Millionen Euro in die 7 Ortsteilwehren, informierte der Rathauschef. Den durchschnittlichen Unterhalt pro Jahr für Verwaltung, Geräte und Kfz-Versicherungen bezifferte er mit 164 000 Euro.

Zu den 12 Löschgruppenfahrzeugen, 1 Tanklöschfahrzeug 4000 und 17 Tragkraftspritzenfahrzeugen im Inspektionsbezirk Ost kommen 2 Versorgungslastwagen, 3 Mehrzweckfahrzeuge und 6 Mannschaftstransportwagen. Im Umlauf sind 227 Sprechfunkgeräte und 50 Fahrzeug-Sprechfunkanlagen. Im KBI-Bereich Ost sind weiterhin 1 Schlauchwagen SW 2000, 1 Einsatzleitwagen, 12 Tragkraftspritzenanhänger, 3 Anhänger Ölwehrgeräte, 1 Gasmesskoffer mit Exmeter, 8 Gas-Mess-Warngeräte und 36 Tragkraftspritzen TS 8 abrufbereit.

8 hydraulische Rettungssätze stehen zur Verfügung, 452 analoge Meldeempfänger sind im Einsatz, 67 Atemschutzgeräte, 8 Insektenschutzanzüge, 22 Motorsägen, 180 Meter Ölsperre, 1 Hochleistungspumpe, 7 Drucklüfter und 9 Chemikalienschutzanzüge werden vorgehalten. Zusätzlich gebe es Sondergeräte wie für einen etwaigen Einsatz bei der Mitteleuropäischen Rohölleitung (MERO) in Waidhaus, informierte Rewitzer. Dafür sind ein Ölwehranhänger mit Bandskimmer, 2 Ölsperranhänger, 1 Rettungsboot und 195 Meter Tauchwandsperre auf verschiedene Lagerhütten verteilt. 1 Stromerzeuger sowie 1 ortsfestgebundene Sprechfunkanlage im 4-Meter-Band für die Befehls- und Sammelstelle Eslarn sind einsatzfähig.

43 Mal absolvierten Feuerwehrleute die Leistungsprüfung "Gruppe im Löscheinsatz": 84 Mal gab es Bronze, 50 (Silber), 39 (Gold), 34 (Gold/Blau), 35 (Gold/Grün) und 31 (Gold/Rot). 34 Abzeichen wurden zudem in technischer Hilfeleistung absolviert. 32 Jugendliche nahmen an der Deutschen Jugendleistungsspange als höchste Auszeichnung teil. 125 Kameraden ließen sich als Ergänzungsteilnehmer einbinden.
Jugendliche brennen
Im vergangenen Jahr wurden 339 Leistungsabzeichen überreicht. Vor allem den Kommandanten, Schiedsrichtern sowie Cheforganisator und Kreisbrandmeister Markus Kindl gebührte der große Applaus aller Teilnehmer. "Es ist eine wahre Freude, wie die Jugendlichen auf diese Kurse brennen", lobte der Redner.

514 Floriansjünger absolvierten die Lehrgänge, darunter 213 Feuerwehrleute, die sich der Modularen-Truppmann-Ausbildung (MTA) unterzogen. 101 Mal rückten die Rothelme im Landkreisosten zu Brandeinsätzen aus. 382 Mal leisteten sie technische Hilfe. 24 Fehlalarme liefen auf, und 70 Sicherheitswachen wurden übernommen. Unter sonstige Tätigkeiten fielen 101 Einsätze. Weiter gab es 187 Übungen. 678 Einsätze wurden gefahren (Anmerkung: davon hatte die Feuerwehr Vohenstrauß 141 Einsätze, d.h. 20 % der Einsätze im KBI-Bezirk Ost). Dieses enorme Aufgabenpensum konnte nur durch das gemeinsame Zusammenwirken aller Feuerwehren im Zuständigkeitsbereich bewältigt werden, lobte Rewitzer. Die Dienste kämen allen Bürgern zugute. Dafür dankte Rewitzer allen Verantwortlichen.

Der Brandübungscontainer und Fahrsimulator stehen den Feuerwehren nach wie vor zur Verfügung, informierte Rewitzer noch. Abschließend warnte Kreisbrandrat Meier, Schaumteppiche zur Kinderbelustigung zu legen. "Das ist nicht ungefährlich." Es gebe für derartige Zwecke andere Möglichkeiten.
Bild2: Der Lehrsaal des Vohenstraußer Feuerwehrhauses ist bei der Kommandantenversammlung voll besetzt. Bild: dob
Seit sechs Jahren laufen sämtliche Notfallmeldungen für Feuerwehr und Rettungsdienst und Katastrophenschutz bei der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz (ILS) in Weiden auf. In der Kommandantenversammlung unterstrich der stellvertretende Leiter Jürgen Meyer die harmonische Zusammenarbeit mit den Feuerwehrleuten. Insgesamt setzen sich die ILS-Verantwortlichen im Einsatzbetrieb mit mehr als 450 Ansprechpartnern auseinander. Heuer wolle man die Alarmierung nach Mannschaftsstärken anpacken. Die tageszeitlich schwankende Verfügbarkeit von Einsatzkräften spiele eine große Rolle. Meyer sprach in diesem Zusammenhang die eventuelle ortsübergreifende Zusammenarbeit der Wehren an.
Am 12. Juli 2016 hatte das Innenministerium die Alarmierungsbekanntmachung (ABek) für Bayern veröffentlicht, die von der ILS umgesetzt wurde. Darüber informierte die Beauftragte für das Qualitätsmanagement bei der ILS, Sarah Friedrich. Damit soll bayernweit eine einheitliche Alarmierung gewährleistet werden. Wer einmal aus der Führungsriege heraus in der ILS hospitieren möchte und den Betrieb in unmittelbarer Nähe erleben wolle, könne sich jederzeit melden. Auch den Datenschutz sprach Meyer noch an und forderte, die Bestimmungen zu befolgen. Die flächendeckende Einführung der digitalen Alarmierung der Feuerwehren wird sich noch weit bis über 2020 hinziehen, hieß es.

Vorreiter sei diesbezüglich die ILS Weiden, die bereits die gesamte Technik mit enormen Investitionen installiert habe und bayernweit Vorzeigecharakter genieße, wie Kreisbrandrat Richard Meier informierte. Kreisbrandinspektor Johann Rewitzer warnte abschließend die Kommandanten und deren Stellvertreter, bei jedem Einsatz das Sonderwegerecht in Kauf zu nehmen.

Berichte und Bilder: Elisabeth Dobmayer, onetz.de und Der Neue Tag

GS