Einsatz für Menschen in Not

14. Oktober 2017
Landrat Andreas Meier findet bei Auszeichnung mit dem Feuerwehrehrenzeichen mahnende Worte

Nachdenkliche und kritische Worte spricht Landrat Andreas Meier. Doch eigentlich ist der oberste Dienstherr der Feuerwehren im Landkreis wegen Ehrungen gekommen.

Kaimling. Maier fasste im Gasthaus "Zum Förster" alltägliche Situationen und Phänomene zusammen, die er hautnah erlebe. Erster Anlass zur Sorge sei die Unvernunft der Autofahrer, bei Unfällen keine Rettungsgasse zu bilden. Dann sprach er das Fotografieren und Filmen von Unfallopfern an. "Drei Minuten später erscheinen die Beiträge in Facebook." Für den Landrat ist dies menschenverachtend. "Da werden die Opfer jeglicher Privatsphäre beraubt."

Als noch schlimmer bezeichnet er es, wenn Zeitgenossen, die Einsatzkräfte draußen beschimpfen, sich deren Anweisungen widersetzen oder diese sogar gefährden. "Da wird auf Feuerwehrkräfte, die absperren, zu- oder auch über deren Fuß gefahren. Sie werden angepöbelt oder bespuckt." Polizisten hätten seit langem mit diesen Respektlosigkeiten zu kämpfen. Mittlerweile treffe es auch Sanitäter und Feuerwehren.

Menschen wie Du und ich

Ehrungen, bei denen ganz bewusst Kameraden der Feuerwehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, indem man sie für ihre jahrzehntelange Dienstzeit auszeichne, zeigen, dass es Leute gebe, die in Notfällen da seien. "Das sind Menschen wie du und ich, allerdings mit dem Unterschied, dass sie sich in den letzten 25 und 40 Jahren ehrenamtlich für Menschen in Not einsetzten." Deshalb nehme er diese außergewöhnliche Auszeichnung mit dem Feuerwehrehrenzeichen auch ganz bewusst selbst vor. Mit dabei sind die Landkreisführung der Feuerwehren, die Kommandanten und Vorsitzenden.

Er brauche nicht erzählen, dass die Feuerwehren nicht nur als Retter in der Not sondern auch im sozialen Gefüge eines Ortes Großartiges leisteten. "Ihr habt die soziale Komponente mit Leben erfüllt". Meier wünschte, dass von dem Abend ein Appell ausgehe und zukünftig Rettungskräfte bei Unfällen nicht behindert würden. "Das wäre der niederste Anspruch, den man an die Gesellschaft stellen kann".

Der Landrat wisse, dass er von Nord nach Süd und von Ost nach West im Landkreis über hochmotivierte und bestens ausgebildete Feuerwehrkräfte verfüge. "Dafür gilt es Dank zu sagen." Das Ehrenzeichen sei nur ein Symbol, das sie aber mit Stolz tragen sollten.

An jedem Tag bereit

Durch die Zuschüsse für die neue Drehleiter durch Staat und Landkreis werde der Stadt Vohenstrauß eine große Last von den Schultern genommen, ging Bürgermeister Andreas Wutzlhofer auf die 700 000 Euro-teure Neuanschaffung ein. "Wir sind stolz auf euch", gratulierte Kreisbrandrat Richard Meier den Kameraden. Der Drehleiterersatz sei dringend erforderlich. "Kein Einsatzfahrzeug ist überflüssig". Feuerwehrleute stehen an 365 Tagen im Jahr parat, anderen Menschen in Not zu helfen.

Mit Blick auf die Freiwilligkeit sei die Welt im Landkreis noch in Ordnung, auch wenn die Aktivenzahlen rückläufig seien. "In der Großgemeinde stehen immerhin 350 aktive Helfer in den Wehren zur Verfügung", informierte Wutzlhofer. Wer die Einsatzstatistiken genauer betrachte, könne sich vom umfangreichen Leistungsspektrum und den Herausforderungen überzeugen. "Euer Einsatz ist beispiel- und vorbildhaft".
 

Feuerwehrehrenzeichen

Für 40 Jahre aktiven Dienst : Berthold Albrecht (Feuerwehr Altenstadt); Anton Spitzner und Joseph Meißner (Oberlind); Adolf Herrmann und Josef Waldhier (Kaimling); Josef Wolfrath und Gerhard Maier (Roggenstein); Anton Braun und Georg Mages (Waldau).

25 Jahre: Beate Zitzmann, Wolfgang Braun, Markus Kindl, Martin Volkmer, Helmut Wildenauer und Sandro Wildenauer (Oberlind); Harald Bäumler (Vohenstrauß); Bernd Steger (Kaimling). (dob)

Quelle: onetz.de und Der Neue Tag, Bericht und Bild: Elisabeth Dobmayer