Beinahe-Katastrophe - TLF mit VSA mitten drin in lebensgefährlichem Folgeunfall
Mitten drin in einem Folgeunfall, der verheerend hätte ausgehen können, befanden sich am Samstag morgen urplötzlich unsere Kameraden. Sie waren um 8.17 Uhr zu einer Ölspur nach VU auf die Autobahn A6, Fahrtrichtung Grenze, kurz nach der AS Vohenstrauß Ost alarmiert worden. Bereits gegen 7.30 Uhr war ein Kleintransporter mit der Beifahrerseite auf einen 7,5to-Lkw aufgefahren. Beide Fahrer blieben unverletzt und konnten ihre Fahrzeuge auf dem Standstreifen anhalten. Da Öl auslief, wurde die Feuerwehr Vohenstrauß alarmiert. Es rückten aus KdoW, LF 20/16, TLF 16/25 mit VSA und MTW.
Als drittes Fahrzeug näherte sich das TLF immer langsamer werdend mit dem bereits einige hundert Meter vorher hochgestellten VSA der Einsatzstelle, und blieb etwa 200 m vor der Unfallstelle auf der rechten Fahrspur stehen, um den Verkehr auf der linken Fahrspur vorbeizuleiten. Der MTW hatte als Vorwarner bereits an der Einfahrt Vohenstrauß Ost, etwa 1000 m vor der Einsatzstelle auf dem Standstreifen angehalten.
Unmittelbar nach dem Stillstand des TLF, noch vor dem Aussteigen der Mannschaft, nahte ein Sattelzug, schätzte die Situation richtig ein und verlangsamte seine Fahrt. Allerdings konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht auf die Überholspur ausweichen, da dort ein weiteres Fahrzeug fuhr. Dies bemerkte offenbar der Fahrer eines nachfolgenden Sattelzuges zu spät, dieser bremste zwar noch und wich nach links aus. Dabei schlitzte er allerdings den vorausfahrenden 40Tonner auf, ebenso wurde die Seitenwand seines Kühlaufliegers aufgeschlitzt. Beide LKW-Fahrer schafften es gerade noch, ihre Fahrzeuge haarscharf links und rechts an dem stehenden Feuerwehrfahrzeug mit Anhänger vorbeizuziehen. Der Fahrer eines PKW, der sich noch zwischen den beiden LKW befunden hatte, entstieg nach dem Unfall kreidebleich und zitternd seinem Fahrzeug.
Unglaubliches Gück und viele Schutzengel hatte die Mannschaft des TLF, die sich noch im Fahrzeug befand. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sich meine Leute bereits auf der Fahrbahn befunden hätten“, so Kommandant Mario Dobmayer, der den Unfall von der ursprünglichen Einsatzstelle aus live miterlebt hatte, gegenüber der Presse. Da der Kommandant gerade mit der Leitstelle funkte, bekam auch diese den Unfall hautnah mit.
Kameraden, die noch im Gerätehaus waren, rückten mit RW2 und V-Lkw zur Unfallstelle nach. Die beiden Kameraden im MTW fuhren mit ihrem Fahrzeug sofort vor, sperrten die Autobahn vor der Unfallstelle vollständig ab und veranlassten die herannahenden Fahrzeuge zur Bildung einer Rettungsgasse. Dabei wurden sie mit der Unvernunft einer Motorradfahrerin konfrontiert, die zunächst in der Rettungsgasse bis zur Sperrung nach vorne gefahren war und dann alle paar Minuten unbedingt meinte, sie könnte doch irgendwie an der Unfallstelle vorbeifahren.
Die Autobahn blieb für die umfangreichen Reinigungsarbeiten etwa eine Stunde total gesperrt, Kräfte der nahegelegenen Autobahnmeisterei Vohenstrauß übernahmen die Ausleitung an der AS Vohenstrauß Ost. Die beiden Sattelzüge konnten aus eigener Kraft bis zum nächsten Parkplatz weiterfahren. Unsere Fahrzeuge kehrten gegen 10 Uhr ins Gerätehaus zurück.
Bilder: Feuerwehr Vohenstrauß
Gerhard Stahl, auf feuerwehr.de
Zeitungsbericht im Neuen Tag und auf onetz.de unter "Verein Aktuelles" https://fw-vohenstrauss.feuerwehren.bayern/nachricht/8417/