2020 ist zu Ende - ein besonderes Jahr - wird 2021 besser??

1. Januar 2021

Die Feuerwehr Vohenstrauß wünscht allen Kameradinnen und Kameraden, allen Vereinsmitgliedern und allen Besuchern ihrer Homepage ein gutes, gesundes Neues Jahr 2021 - ein besseres Jahr als 2020? - wir alle können nur hoffen.

Niemand hat am Neujahrstag 2020 erahnen können, was uns alles in diesem Jahr erwarten sollte, niemand wußte um die wirkliche Bedeutung des Wortes "Pandemie". Die Frage unserer Wirtin Katrin beim letzten Beisammensein im Floriansstüberl nach dem letzten Unterrichtsabend Anfang März, als Corona bereits das Hauptthema in den Medien war, ob denn unser Starkbierfest stattfinden wird, hatte sich wenige Tage später erübrigt, denn solche Veranstaltungen wurden, vorher ungeahnt, verboten. Das Übungsleben der Feuerwehren war nach diesem letzten Unterrichtsabend ebenfalls zu Ende - einfach eingefroren, zuvor unvorstellbar. In ein paar Wochen Aussetzen mit den Übungen verlernen unsere erfahrenen Kameraden ihren Ausbildungsstand sicherlich nicht - aber es wurden Monate, in denen besonders unsere jungen Aktiven und die Jugendgruppe nicht mehr üben durften - und ganz besonders wurde das kameradschaftliche Beisammensein nach den Übungen vermisst. Den Nachwuchs dabei bei der Stange zu halten - eine große Herausforderung für unsere Jugendwarte. Auch Lehrgänge und Leistungsprüfungen fielen aus.

Erst Ende Juli konnten unter Auflagen wieder Übungen stattfinden - bis sie schon Mitte Oktober wieder eingestellt werden mussten. Die zunächst für drei Wochen angeordnete Einstellung des Übungsbetriebes wurde inzwischen über das Jahresende hinaus mehrfach verlängert - und es sieht nicht so aus, als dass hier bald Erleichterungen kommen könnten - die Maßnahmen werden eher noch verschärft.

(Ergänzung 24. Januar: Der Unterrichts- und Übungsbetrieb ist inzwischen bis 31.01. ausgesetzt, aber da der allgemeine Lockdown - Schließung der Gastronomie und weiter Teile des Einzelhandels - inzwischen bis Mitte Februar verlängert wurde und Äußerungen führender Politiker bereits jetzt diesen Termin in Frage stellen, wird es sicher noch viel länger dauern, bis die Feuerwehren wieder üben können - die derzeitigen Zahlen geben auch wenig Anlass zur Hoffnung).

Auch das Vereinsleben kam seit Mitte März mehr oder weniger zum Erliegen: kein Starkbierfest, kein Florianstag, keine Festbesuche, kein Vereinsausflug, keine Bewirtung bei den Serenaden, keine Ferienaktion "Kinder bei der Feuerwehr", kein Weinfest, keine Weihnachtsfeier, und jetzt, gleich zum Jahresanfang, auch kein Preisschafkopf. Und es wird, so ist zu befürchten, noch Monate so weitergehen, viele Veranstaltungen werden auch ein zweites Mal, hoffentlich nicht noch ein drittes Mal, ausfallen.

Wie überall in unserer Gesellschaft entdeckte manch einer unser Kameraden in dieser Zeit ohne Termine das Familienleben neu, andere litten eher unter dem Gefühl, daheim eingesperrt zu sein.

Das Jahr 2020 schließt mit 118 Einsätzen - weniger als in den Vorjahren, auch das eine Folge von Corona: auf den Straßen, besonders auf der grenzüberschreitenden A6, war monatelang wenig Verkehr, was zu weniger Unfalleinsätzen führte (immerhin eine positive Folge von Corona), es gab keine Veranstaltungen, daher waren keine Transparente aufzuhängen und es gab keine Sicherheitswachen, usw. Wegen Corona hatten wir stattdessen 21 Logistik-Einsätze für den Katastrophenschutz des Landkreises, meist Transporte von Schutzausrüstungen, die z.T. an unserem Gerätehaus an die Schlange stehenden  Berechtigten ausgegeben wurden - anfangs unter Polizeiaufsicht - eine völlig neue Erfahrung für unsere Kameraden, die diese Ausgaben abwickelten. Trotz der Einschränkungen waren bei allen Einsätzen immer genügend Aktive gekommen, auch wenn wegen der aufgrund der Abstandsregeln verringerten Fahrzeugbesetzung nicht alle mitfahren konnten. Vielen Dank an alle Kameradinnen und Kameraden.

Zum Glück blieben wir vor stundenlangen Einsätzen, wie einer Häufung von Unwettereinsätzen, verschont - einzig der Brand der Chipsihalle in Eslarn Anfang November war hier mit rund 13 Stunden Einsatzzeit dabei.

Unser weitester Einsatz war die Alarmierung der Drehleiter im November nach Friedrichshäng noch hinter Schönsee, auf dem Eulenberg unmittelbar an der Landesgrenze zu CZ, zu einer Patientenrettung über DL. 29 km und 40 Minuten LKW-Anfahrt sind sicher nicht alltäglich (nach 18 km kam kurz nach Eslarn der Alarmstop durch die ILS, die FF Schönsee konnte den Patienten anderweitig transportieren), zeigen aber die gegenseitige Unterstützung der Feuerwehren auch über Landkreisgrenzen hinweg, wenn vor Ort das eigentlich zuständige Fahrzeug ausfällt.

Noch nie war der Wunsch am Jahreswechsel auf ein "gutes, gesundes Neues Jahr" so echt wie diesmal und nicht nur eine leichtfertig dahergesagte Floskel, sondern bitterer Ernst.

Eure Feuerwehr Vohenstrauß wünscht Euch allen vor allem eines: 

Bleibt alle gesund.

 

Meine Bilder des Jahres:

Ein Kamerad der (Freiwilligen) Feuerwehr Bochum sitzt bei einem stundenlangen Einsatz beim Brand eines Reifenhandels sichtlich erschöpft auf umgestürzten Reifen, führt aber seinen Einsatzauftrag bei den Nachlöscharbeiten weiter aus (Bild: Feuerwehr Bochum, entdeckt auf feuerwehr.de http://www.feuerwehr.de/einsatz/berichte/einsatz.php?n=55036, Einsatzbericht der Feuerwehr Bochum:   https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/115868/4766595 ). Sicherlich ein Symbolbild für den Einsatzwillen unserer Feuerwehren.

Und unser Kamerad Adrian gemeinsam am Strahlrohr mit Hans-Josef V. von der Feuerwehr Burgtreswitz beim Brand der Chipsihalle Eslarn, ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit unserer Feuerwehren (Schnappschuß aus einem OTV-Beitrag, im Einsatzbericht   https://fw-vohenstrauss.feuerwehren.bayern/einsatz/58149/).

GS